In Hannover wurde gestern ein starkes Zeichen gegen das Vergessen gesetzt: Mit der Verlegung eines Stolpersteins und der Enthüllung einer Stadttafel wurde das politische Wirken Kurt Schumachers gewürdigt – eines Mannes, der wie kaum ein anderer für den demokratischen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg steht.

Stefan Politze
Kurt Schumachers Leben mahnt uns: Demokratie braucht Haltung – gerade dann, wenn sie unter Druck gerät, und seine Entschlossenheit, selbst unter den brutalsten Bedingungen für Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten, ist bis heute beispielgebend“, erklärte Stefan Politze, MdL, beim Gedenken.
Stefan Politze, MdL

Der Stolperstein vor seiner früheren Wohnung in der Südstadt erinnert an Schumachers persönliche Opfer unter der NS-Diktatur, an seine Haftjahre und seinen unbeirrbaren Einsatz für demokratische Werte. An der Jacobsstraße wurde zudem eine Stadttafel enthüllt – dort, wo er nach Kriegsende den Neuaufbau der Sozialdemokratie organisierte und mit klarem Kurs die politische Landschaft der jungen Bundesrepublik prägte.

Diese Erinnerungsorte machen deutlich: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie wurde erkämpft – und muss auch heute entschlossen verteidigt werden. Gerade in Zeiten, in denen autoritäres Denken und historische Verklärung wieder an Boden gewinnen, braucht es sichtbare Zeichen, die uns erinnern und zum Handeln ermutigen.

Der Tag war ein wichtiger Moment der Mahnung – aber auch der Zuversicht. Denn wer sich der Geschichte stellt, kann die Zukunft gestalten.