Die vier hannoverschen SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Jüttner, Sigrid Leuschner, Stefan Politze und Stefan Schostok hatten zum 29. März unter der Überschrift „Die Zukunft der Pflege. Neue Anforderungen an die Politik“ zu einer Pflegekonferenz eingeladen und über 70 Pflegekräfte, Leiterinnen und Leiter von Pflegeeinrichtungen und weitere Interessierte aus dem Bereich der hannoverschen Pflege in Hannover nahmen an dieser Veranstaltung teil.

v.l.n.r.: Petra Tiemann, Stefan Politze, Stefan Schostok und Sigrid Leuschner
Stefan Politze bei seinem Beitrag. v.l.n.r.: Die Landtagsabgeordneten Petra Tiemann, Stefan Politze, Stefan Schostok und Sigrid Leuschner

Die Abgeordneten schilderten in kurzen Statements ihre persönlichen Eindrücke während der „SPD Praxistage in der Pflege“ und stellten dazu ihre Schwerpunkte vor, für die sie sich künftig einsetzen wollen. Die hannoverschen Landtagsabgeordneten nutzten dabei die Möglichkeit, in den Arbeitsalltag von Pflegeeinrichtungen hineinzuschauen.
Ich habe im Rahmen der Praxistage in einem Kinderhospiz, einer Altenpflegeeinrichtung, bei einem ambulanten Pflegedienst, einer Einrichtung für Betreutes Wohnen und in der Geronto-Psychiatrischen Abteilung der Henriettenstiftung hospitiert. Besonders beeindruckt hat mich die große Hingabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeberufen, während der hohe bürokratische Aufwand bei den zahlreichen Dokumentationspflichten einen negativen bzw. bedrückenden Eindruck hinterließ.
Eine gute und angemessene Pflege unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen in Niedersachsen ist kaum noch möglich und es muss dringend für eine auskömmliche Finanzierung gesorgt werden. Eine wichtige Herausforderung für die Zukunft ist der Ausbau und die Verbesserung des Betreuten Wohnens und der neuen Wohnformen im Alter. Es müssen für diesen Bereich verbindliche Standards und Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Mit ihrer Pflegekampagne will die SPD-Landtagsfraktion die Realität der Pflege in Niedersachsen verändern und die Würde des Menschen in den Mittelpunkt ihrer Initiativen stellen. Die SPD will die Attraktivität der Pflege durch konkrete Maßnahmen verbessern und hat dazu einen Entschließungsantrag für einen „Pflegepakt Niedersachsen“ in die parlamentarische Beratung eingebracht. Dieser beinhaltet u. a. die Forderungen nach einer Anerkennung der tariflichen Entlohnung in der Altenpflege, einer Erhöhung der Pflegesätze in Niedersachsen, einer Rücknahme der Kürzungen der Landesmittel in der Kurzzeitpflege in Höhe von 6 Mio. Euro, Regelungen für eine komplette Schulgeldfreiheit für alle Altenpflegeschülerinnen und -schüler ab dem Schuljahr 2011 und einer gesetzlichen Absicherung der Fachkräftequote in Pflegeeinrichtungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pflegekonferenz signalisierten große Zustimmung für die Forderungen des Entschließungsantrags „Pflegepakt Niedersachsen“.

Wir dürfen weder die in den Pflegeberufen arbeitenden Menschen, noch die zu Pflegenden (und das sind zunehmend mehr nicht nur ältere Menschen) hier nicht alleine lassen. Im Sinne einer guten Pflege wird die SPD-Landtagsfraktion den Dialog und den Austausch fortsetzen. Hieran werden wir uns messen lassen.

Ulrich Watermann und Petra Tiemann
Ulrich Watermann und Petra Tiemann vor den über 70 TeilnehmerInnen