Die Schließung der Madsack-Druckerei in Kirchrode und der Abbau von 170 Arbeitsplätzen schließt sich nahtlos an Fehlentscheidungen der letzten Jahre an. Bereits bei der Schließung des Kunden-Service-Center (KSC) wurden 87 Beschäftigte entlassen. Nach 117 Streiktagen hatte Madsack im Dezember 2014 das KSC geschlossen und die Aufgaben an ein Call-Center in Ostdeutschland gegeben.

In den Redaktionen wird seit Jahren Personal abgebaut, womit vor allem der Vorteil der regionalen und lokalen Berichterstattung gefährdet wird. Auch wenn die SPD an der Mediengruppe Madsack nur eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von 23 Prozent hält, ist sie trotzdem ein wesentlicher Anteilseigner und trägt eine unternehmerische Verantwortung.

Die getroffenen Entscheidungen im Madsack-Konzern widersprechen unseren Grundsätzen von Guter Arbeit und Fairen Löhnen. Der politische Anspruch an Dritte muss auch nach Innen gelten.

Wir akzeptieren keine Tarifflucht, sondern bekämpfen diese mit unserer Politik auf allen politischen Ebenen. Wir stehen für einen Flächentarif und nicht für individuelle Betriebsvereinbarungen. Die Unternehmensbeteiligungen der SPD müssen in sozialer Verantwortung und durch ihre geschichtliche Entstehung nach den Grundwerten der Partei geführt werden.

Diese Ziele müssen sich in einer werteorientierten Unternehmensführung widerspiegeln. Betriebswirtschaftliche Entscheidungen dürfen nicht ausschließlich an Renditeerwartungen geknüpft, sondern müssen an soziale Standards gebunden werden. Andernfalls leidet die Glaubwürdigkeit der gesamten Partei.

Wir fordern die Mediengruppe Madsack und die DDVG dazu auf, die getroffene Entscheidung zu revidieren. Wir werden in der SPD eine Diskussion über die wertegebundene Führung der Unternehmensbeteiligungen anregen.